Auf dem Weg nach Kapstadt sehen wir schon aus der Ferne den majestätischen Tafelberg in den Himmel ragen und der Anblick des Wahrzeichen Südafrikas ist einfach nur atemberaubend. Ich kann den nächsten Tag, wo wir die Gondelfahrt auf den Tafelberg geplant haben kaum erwarten – auch wenn es dann leider anders kommt als geplant – aber dazu später mehr.
In Kapstadt angekommen beziehen wir erst mal unsere Unterkunft, die in der Nähe zur bekannten V&A Waterfront liegt und leicht zu Fuß erreichbar ist. Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht haben, geht es auch gleich auf den Weg dorthin. Am Weg zur Waterfront merkt man gleich, dass es neben Schönheit und Glamour auch sehr viel Armut und viele obdachlose Menschen in der Stadt gibt, die versuchen ihre Kasse durch einfache Tätigkeiten ein wenig aufzubessern. So wird man an der einen oder anderen Kreuzung zum Beispiel über die Straße eskortiert oder beim Shopping und bei Ausflugszielen wird für ein paar Rand auf dein Auto aufgepasst – also eine Win-Win Situation für beide.
Die V&A Waterfront, benannt nach Königin Victoria und ihrem zweiten Sohn Prinz Alfred, besteht aus zwei großen Hafenbecken mit zahlreichen Restaurants, Bars und Shops. Dort angekommen spazieren wir durch den Hafen, schlendern durch die Watershed, einem Markt mit lokal produzierten Dingen. Hier finden wir Kleidung, Accessoires, Souvenirs, Holzarbeiten und Kunst, lauschen den Klängen afrikanischer Musikgruppen, beobachteten Robben im Wasser und lassen uns einfach treiben.
Als sich dann unser leerer Magen meldet, besuchen wir den V&A Food Market direkt neben der Watershed. Hier bieten rund 40 Stände Streetfood aus aller Welt an – von Thai bis Indisch, Bowls, Wraps, Bäckereien,… hier ist alles dabei. Jeder Stand ist farbenfroh gestaltet und überall duftet es so herrlich, sodass man sich kaum entscheiden kann, was davon man probieren soll. Am liebsten würde ich alles von A bis Z durchprobieren.
Wir entscheiden uns letztendlich für Wraps bei „Vagabond Kitchens“ und werden nicht enttäuscht. Beide Wraps – einer mit rosa gebratenem Springbok, der andere mit Rindfleisch, Salat, Parmesan und Dressing – sind wirklich ein Gedicht. Aber auch die Gerichte vom Nachbarstand lachen uns an und obwohl wir eigentlich bereits satt sind, bestellen wir uns bei „Stack That“ noch einen fluffigen Langos belegt mit Rucola, Rindfleisch, Parmesan und Dressing – da können die, die man bei uns zu kaufen bekommt, leider nicht mithalten.
Gestärkt und müde von dem langen Tag machen wir uns zurück auf den Weg zu unserer Unterkunft und freuen uns auf die nächsten Tage in dieser unglaublichen Stadt.
Am nächsten Tag stehen wir früh auf, denn unser erster Programmpunkt des Tages ist die Fahrt auf den Tafelberg. Wir fahren mit unserem Mietwagen bis zum Parkplatz und stellen uns in der Reihe für Besucher mit Tickets an. Diese haben wir bereits vorab online gekauft und da wir bereits um 7:30 Uhr da sind, sind nur drei Paare vor uns in der Reihe. Die Seilbahn öffnet um 8 Uhr morgens und so vertreiben wir uns die Zeit mit der tollen Aussicht über die Stadt, die man bereits vom Parkplatz aus genießen kann und freuen uns darauf, was uns dann erst ganz oben angekommen erwarten wird. Wir warten bis 8:15 Uhr, als schlussendlich ein Mitarbeiter der Seilbahn zu uns kommt. Er teilt uns mit, dass die Bahn im Moment nicht fährt, da der Wind zu stark ist. Leider kann er uns auch nicht sagen, wann die Bahn letztendlich öffnen wird. Tja, was nun?
Da wir unseren ersten Urlaubstag in Kapstadt aber nicht damit verbringen wollen in der Schlange zu stehen, beschließen wir kurzerhand unser Glück am nächsten Tag wieder zu versuchen und gehen erst mal ausgiebig frühstücken – das Angebot an tollen Cafés in Südafrika ist endlos und so werden wir auch in Kapstadt schnell fündig. Frisch gestärkt machen wir uns dann auf zur Hop-on hop-off Busstation und erkunden die Stadt erst mal vom Oberdeck des Doppeldeckerbusses.
Obwohl ich dieses Angebot in jeder Stadt, die ich besuche, nütze hat mir diese Fahrt in Kapstadt bisher am besten gefallen. Man fährt nicht bloß durch die Innenstadt mit ihren Wohn- und Bürokomplexen, sondern auch vorbei an Weingütern, über Küstenstraßen, entlang dem Meer, vorbei an hippen Strandpromenaden und kann dabei die außergewöhnliche Schönheit Kapstadts genießen.
Am darauffolgenden Tag probieren wir nochmals mit der Gondel auf den Tafelberg zu kommen. Wir warten also wieder 30 Minuten in der Schlange und als es mit dem Einlass losgeht, und wir eigentlich in die Gondel steigen können, zieht eine große Wolke auf, die sich über den Tafelberg legt. Tja, wieder nichts mit der Aussicht und so verschieben wir die Auffahrt um einen weiteren Tag.
Da unser Hop-On Hop-Off Ticket auch noch an diesem Tag gültig ist, fahren wir mit dem Bus zum Groot Constancia, dem ältesten Weingut Südafrikas. Für die Führung zahlen wir rund 8 Euro pro Person, allerdings sind hier noch fünf „Weingutscheine“ dabei, mit denen man sich anschließend einmal durch die Weinkarte kosten kann. Da ich jedoch keine Weintrinkerin bin, hat mein Freund Sigi somit 10 Gutscheine, Da man für jeden Gutschein gleich ein Achterl Wein bekommt, ist für ihn nach der Einlösung von sechs Gutscheinen Schluss – wir wollen an diesem Tag schließlich noch etwas von Kapstadt sehen und nicht den restlichen Tag angeschwipst herumlungern ☺
Der Besuch eines solchen Weinguts lohnt sich aber in jedem Fall und ist definitiv auch für Nicht-Weintrinker wie mich einen Abstecher wert, da alleine das Gelände und die Produktion sehr eindrucksvoll sind.
Nach unserem Besuch im Weingut, bekommt Sigi im Bus wieder einen klaren Kopf und unsere nächste Station ist der Botanische Garten in Kirstenbosch, der schon alleine aufgrund seiner Größe absolut eindrucksvoll ist.
Auch am heutigen Morgen ist der Tafelberg komplett in eine Wolkendecke gehüllt, weshalb es keinen Sinn macht, mit der Gondel hochzufahren.
Also beschließen wir ans Kap der Guten Hoffnung zu fahren. Am Weg dorthin bleiben wir noch beim bekannten Boulders Beach stehen. Aufgrund der hohen Anzahl an Touristen, und weil wir ohnehin schon am Weg nach Kapstadt die Stony Point Pinguin Kolonie in Betty’s Bay besucht haben, die ohnehin schöner und weniger überlaufen ist, beschließen wir die Kolonie nicht zu besuchen und unseren Weg ans Kap fortzusetzen.
Dort angekommen parken wir am Kap der guten Hoffnung und starteten unsere kleine Wanderung hinauf auf die Klippen, vorbei am Dias Beach Richtung Cape Point Nationalpark, den Cape of Good Hope Scenic Walkway entlang. Dort kann man dann entweder zu Fuß zum Leuchtturm hochgehen oder mit einer Art Seilbahn hochfahren. Wir entschieden uns für letzteres da wir nicht wie die meisten Besucher am ersten Leuchtturm halt machen, sondern noch den Weg vor bis zu Cape Point schaffen wollen, da man von dort die absolut grandioseste Aussicht auf den kleinen Leuchtturm an der Spitze des Kaps hat.
Für das Kap sollte man auf jeden Fall genügend Zeit einplanen. Hin und retour waren wir inklusive Fotostopps rund 3 Stunden unterwegs. Der Aufstieg beim Kap der Guten Hoffnung ist zwar etwas schweißtreibend, aber spätestens oben angekommen, wenn man das Kap in seiner ganzen Pracht sieht, ist die Anstrengung vergessen. Auf der Fahrt zurück nach Kapstadt haben wir noch das Glück, dass ein Wal uns ein Stück die Küstenstraße entlang begleitet und ich kann mich vor Freude kaum halten.
Und was wir sonst noch in und rum um Kapstadt erlebt haben, erzähle ich dir nächste Woche!
Bis dahin: Bleib gesund!
Zu ihren Lieblings-Destinationen zählen Südafrika, die Seychellen, die Malediven, Thailand und Kambodscha.
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